Partizipation

In Artikel 12 der UN-Kinderkonvention, im Kinder– und Jugendhilfegesetz §8 (Beteiligung von Kindern und Jugendlichen) und im Kindertagesstättengesetz (KitaG) § 3 wird auf die Partizipation der Kinder hingewiesen und macht das Recht auf Partizipation deutlich.

In der Pädagogik meint man damit das Erziehen eines Kindes zu einem selbstbestimmenden Individuum. Ihre Haltung und Kompetenzen entwickeln sich schon in ihren ersten Lebensjahren und prägen das Verhalten des Kindes in der Gesellschaft. Durch ausreichende Partizipation in frühen Jahren werden Kinder zu mündigen, urteilsfähigen, entscheidungsmutigen und flexiblen Menschen.

 

Partizipation in unserem Kindergarten:

In unserem Kindergarten wird die Partizipation den individuellen Kompetenzen und dem jeweiligem Entwicklungsstand der Kinder angepasst. Unser pädagogisches Personal gesteht den Kindern eigene Entscheidungen zu, lassen sie damit jedoch nicht alleine.

Das bedeutet für uns:

  • dass wir die Kinder begleiten, sie aktiv unterstützen und ihnen Zugang zu wichtigen Informationen verschaffen.
  • dass wir einen demokratischen Umgang pflegen, und keine Dominanz einsetzen
  • dass die Entscheidungsmöglichkeiten der Kinder berücksichtigt werden, und wir uns verbindlich daran halten, so dass sie ihre Umwelt aktiv mitgestalten können.
  • dass wir uns an der Lebenswelt der Kinder orientieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr selbständiges Handeln an ihre Erfahrungen anknüpfen zu können.
  • dass wir uns über die Rechte der Kinder bewusst sind und die Fähigkeit besitzen, sie zu mündigen Personen zu erziehen.
  • dass auch der Kontakt zu den Eltern intensiv ist, um auch sie in die Partizipation mit einzubinden.
  • dass wir die Geduld aufbringen, um den Kindern die nötige Zeit zu lassen, ihr Ziel auf ihre Weise zu erreichen.

Wichtig für uns ist, den Kindern an den passenden Stellen Grenzen zu setzen, und sie lernen diese zu verstehen und anzunehmen. Durch das Akzeptieren der Grenzen werden sie vor Überforderung und Gefahren geschützt, aber erlangen auch eine höhere Frustrationstoleranz. Es bedarf pädagogisches Geschick auszuloten, an welchen Stellen Grenzen zu setzen sind, oder die Kinder aktiv beteiligt werden können und sollten.

So lernen die Kinder ihren Handlungsspielraum von Beginn an kennen und erlangen ein starkes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, was das Kleinkind zu einem aktiven Menschen heranwachsen lässt.

Unsere demokratische Grundeinstellung und unser Tagesablauf bietet den Kindern Raum und Platz für Partizipation:

  • Bei den gemeinsamen Mahlzeiten:

Die Kinder nehmen sich selbständig das Essen und Trinken und entscheiden, was und wie viel sie essen und trinken möchten.

  • Während der Freispielphase:

Die Kinder entscheiden was, wo und mit wem sie spielen möchten.

  • Während der Angebotsphase:

Die Kinder ziehen sich so weit wie möglich selbständig an und aus.

Sie entscheiden, an welchem Angebot sie teilnehmen oder für welchen Bereich sie sich einteilen möchten.

Partizipation ist der Schlüssel für die Kinder zu einem eigenständigen, kritikfähigen und selbstbewussten Menschen heranzuwachsen. Es bildet die Grundlage für gute soziale Kontakte und ein Leben in Demokratie.